Songtext Globaler Süden - Globaler Norden
von Leonie
Freitag, Freitag
Freitagabend, Freitagabend, Freitagabend
Freitagabend – er liegt im Bett;
neben ihm liegen fänd ich jetzt ganz nett.
Doch er liegt im Süden und ich im Norden;
wir beide haben ganz andere Sorgen.
Eigentlich hätten wir ne Watchparty gemacht,
doch er hat keinen Strom gehabt.
Am Sonntagmittag ist der Strom zurück;
ich hatte schon Mittag und Frühstück.
Während ich mich in der Kirche hab berieseln lassen,
musste er Wasser schleppen in 10-Liter-Flaschen.
Zum essen hatte er keine Zeit, kein Geld.
Den Hunger unterdrückt, der Alltagsheld.
Globaler Süden – Globaler Norden:
ist das die Eine Welt von morgen?
Wir müssen, müssen, müssen
für Gerechtigkeit sorgen!
In seinem Land gibt es viele Tücken,
seit gestern hat er Fieber von den Mücken;
er würde gerne Arzneimittel kaufen,
aber hat keine Kraft zum Laufen.
Die Schlaglöcher auf der Taxi-Fahrt zum Krankenhaus
schütteln den Schüttelfrost aus ihm raus.
Der Taxifahrer hat `nen Master gemacht,
aber das hat ihm keinen Job eingebracht.
Obwohl es für ihn aussichtslos aussieht,
will Deutschland nicht, dass er zu uns flieht.
Doch Deutschland will beim "Entwickeln" helfen
und sich so zu noch mehr Einfluss verhelfen.
Globaler Süden – Globaler Norden:
ist das die Eine Welt von morgen?
Wir müssen, müssen, müssen
für Gerechtigkeit sorgen!
Am Dienstag gehe ich mal Schnäppchen jagen;
natürlich werde ich sie im Stoffbeutel tragen.
Dafür miste ich ein bisschen Kleidung aus
und bringe sie zum Kleider-Container raus.
Sie landet in Afrika auf dem Markt
und ist bei der Jugend sehr angesagt.
Meine Gedanken nehmen ihren Lauf, ihren Lauf
und endlich fällt mir auf, mir auf:
Globaler Süden – Globaler Norden?!
Das ist nicht die Eine Welt von morgen!
Wir müssen, müssen, müssen
für die Eine Welt sorgen!
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